
Meine Arbeit
Schon während meiner Ausbildung zur Maler- und Lackiererin bekam ich einen ersten Einblick in moderne Bauweisen und die verwendeten Materialien. Ich mochte die Arbeit, doch mit der Zeit begann ich, konventionelle Farben, Putze und Kunststoffe zu hinterfragen.
Die Suche nach Alternativen veränderte meine Sichtweise grundlegend – und damit auch meine Arbeit. Der Umgang mit Naturfarben und -putzen eröffnete mir eine neue Welt: gesünder für mich, nachhaltiger für die Umwelt und ohne die allergischen Hautreaktionen, die mich vorher begleiteten. Endlich konnte ich wieder mit einem guten Gefühl arbeiten.
Früher ging es um Schnelligkeit und makellose Oberflächen. Ich merkte gar nicht, wie Kreativität, Lebendigkeit und Freude immer mehr aus meinem Handwerk verschwanden. Es war einfach normal. Erst die Begegnung mit Naturbaustoffen öffnete mir die Augen. In der Denkmalpflege fand ich meine größte Inspirationsquelle. Die handwerklichen Techniken vergangener Zeiten, ausgeführt mit natürlichen Bindemitteln und echtem Fingerspitzengefühl, stehen im starken Kontrast zu heutigen sterilen, monotonen und oft kurzlebigen Bauweisen. Mich fasziniert, wie viel Geschick, Kreativität und Qualität in historischen Bauwerken steckt.
Seitdem eigne ich mir dieses alte, wertvolle Wissen Stück für Stück wieder an. Mein Handwerk ist lebendig geworden – voller Freude, mit all den guten Eigenschaften, die es einst ausmachten.
Ich arbeite jetzt im Einklang mit der Natur: Die Materialien und Witterungsverhältnisse bestimmen den zeitlichen Ablauf, wodurch langlebige, hochwertige Ergebnisse entstehen. Und ich sehe, wie Räume, die mit Naturbaustoffen gestaltet wurden, meinen Kunden spürbar besser tun.
Besonders freut es mich, wenn Menschen echtes Interesse an ihrem Gebäude zeigen und selbst mitwirken möchten. Gemeinsam entwickeln wir Lösungen, und ich unterstütze sie dabei, möglichst viele Aufgaben eigenständig zu übernehmen.
Auch junge Menschen möchte ich für das traditionelle Handwerk begeistern. In zwei Projekten mit Kindern und Jugendlichen konnte ich erleben, wie sehr sie das handwerkliche Arbeiten fasziniert – genau wie mich damals. Deshalb ist es mir ein Anliegen, ihnen in Zukunft Einblicke in dieses wunderbare Berufsfeld zu ermöglichen.



















